Tag 6
Die Nacht war stürmisch, man könnte fast meinen es hätte uns fast weggeweht. Schön, dass ich mich auf mein Zelt verlassen kann und mit den neuen, reflektierenden Abspannleinen wirkt es noch robuster. Nebenbei regnete es, aber abgesoffen sind wir auch nicht. Nach der schlaflosen Nacht, das Zelt flatterete und ruckelte, waren wir früh wach um auch früherer nach Tunuyán runter zu fahren, 18 km vom Refugio Portinari Berg ab im Leerlauf bis zum Manzano Historico und dann noch einmal 40 km bis Tunuyán. Zwischendurch nutzten wir die Zeit für Fotos auf der Landstraße.Angekommen suchten wir uns eine Tankstelle mit gratis WiFi und warteten auf die Nachrichten von Jonas und Jenny, die über Santiago de Chile und Mendoza nach Tunuyán reisen sollten und am Morgen ankommen wollten. Doch von ihnen keine Spur, weder per SMS noch per WhatsApp. Auch anrufen funktionierte nicht. Was war geschehen. Wir machten und Sorgen. Zudem ist es anstrengend den Weg hoch und runter gleich zweimal zu machen, da das Auto ja schon einmal streikte. Inzwischen kauften wir im Supermarkt ein, wo ich wieder einmal zu allererst ohne Rucksack rein sollte, doch sein Kameraequipment abzugeben kam mir nicht in den Sinn. Meine Hartnäckigkeit zahlte sich aus, was nicht zu letzt auch daran lag, dass wir wie sehr komische Touristen aussahen, ich mit Wintermütze und Halstuch, dazu lange Hose und Jacke bei 30 Grad, und Enno war nicht minder dick gekleidet nur um die Sonne nicht auf der Haut zu haben. Die Leute auf der Straße zeigten mit den Fingern auf uns und wunderten sich, einige lächelten. Weiter machten wir ein Gemüsegeschäft unsicher und holten erst Eier und nachdem wir auch Geld geholt hatten auch noch mal Gemüse und Obst. Das muss für die Leute wie ein Dejávù gewesen sein. Vor den Bankautomaten bildeten sich lange Schlangen, da vor Feiertagen jeder noch Geld abheben möchte und die Automaten nur unzureichend gefüllt sind, bis sie leer sind und die Schlange aber noch nicht abgerissen ist. Wir aßen am Nachmittag Milanesa con Huevos Fritos y Papas Fritas und drehten noch ein paar Runden durch Tunuyán auf eine Nachricht wartend. Nichts. Wir warteten an der Terminal de Buses, die Stunden vergingen. 20 Uhr sollte der Pass ins Naturreservat geschlossen werden sagte uns der junge Mann der Gendarmerie beim herunterfahren in die Stadt. Bis dahin musste es klappen, wir wollte. Silvester in den Bergen verbringen und auch in unserem Zelt nächtigen. Bis endlich 17 Uhr der ersehnte Anruf. Sie seien in Mendoza und seinen gleich auf dem Weg nach Tunuyán. Mit einer Cola vertrieben wir uns die Zeit und redeten mit ein paar Locals über dies und das. Was diese Menschen einem alles für Geschichten erzählen, wahr oder auch nicht. 18:30 Uhr kamen die beiden an und ich sprang sie an und wir beförderten die Sachen ins Auto. Es musste jetzt schnell gehen um rechtzeitig auf dem Pass zu sein. Das Auto machte mit und wir kamen vier vor 20 Uhr an. Während die beiden eincheckten feierten Enno und ich deutsches Silvester. 3, 2, 1, Happy New Year Alemania. Dann fuhren wir die Sachen hoch und trugen die letzten Meter die Sachen zum Camp. Die Nacht über verbrachten wir im Refugio Cajon und machten Reis, luden noch ein nettes Paar aus Buenos Aires, kurz BsAs, zum Mate ein, besser sie weihten und tiefer in den Kult ein, köpften gemeinsam ein paar Flaschen wein und rutschten mit allen Kletterern vor Ort unter einem grandiosen Netz aus Gold ins neue Jahr. Feliz año nuevo y abrazos. Ganz ruhig und gelassen, ganz ohne Raketen und Böller. Enstpannt schliefen wir in unseren Schlafsäcken ein.
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