Tag 2 + 3
Ein aufregender Tag, dieser zweite Tag unserer Reise. Alles scheint so vertraut, all die liebevollen Menschen, die ich 2010 in Mendoza kennenlernte wiederzusehen, bei einem Mate vom klettern zu schwärmen, was nicht schwer ist unter Gleichgesinnten, und die Sonne zu genießen. Fernando, kurz Fer, ist immer noch der gleiche witzige Typ wie zuvor, der immer noch Angst vor der Höhe hat und deshalb nicht klettert, obwohl er für diesen Sport gemacht ist und sehr gerne klettern würde. Er besitzt immer noch seine charmante und freundliche Art. Marcelo, kurz Marce, haben wir auch wieder getroffen. Er klettert noch immer, geht viel slacklinen und hat immer einen Tipp für Hotspots des Kletterns parat. Und Cecilia, kurz Ceci, bei der wir wohnen, besitzt auch noch das strahlende Lächeln, dass einen sofort einnimmt und dich auch in den traurigen Zeiten aufmuntert. Keiner dieser Menschen würde dich im Regen stehenlassen. Die argentinische Gastfreundschaft erwärmt jedes noch so kalte Wandererherz, obwohl sich wohl kaum ein Wanderer und Reisender in der Welt befindet, den andere Kulturen erfrieren lassen. Nein, dass gibt es nur in manchen Köpfen in Dresden. Apropos Dresden, auch den Kumpel von Soledad, den wir durch Zufall 2010 in Cacheuta bei klettern getroffen hatten, haben wir gestern auf einer Beerdigung wiedergetroffen. Er studierte 2009/2010 in Dresden Ingenieurswesen für Abwasser…lalala. Ein netter Typ. Eine Beerdigung? Ja, just an diesem Tag verstarb die Oma einer Freundin von Soledad, kurz Sole, und Ceci. So dass Ceci kurz noch ihre Freundin bei der Aufbahrung besucht und ihr so ihr Mitgefühl aussprach. Nicht dass es für Enno und mich nicht nicht ein Anlass gewesen ist, auch diese kulturelle Seite Argentiniens kennenzulernen, aber in unseren Shorts und Flipflops waren wir nach meinen Ermessen nicht so passend gekleidet. Aber auch dort begegneten uns die Menschen mit ihrer warmherzigen Freundlichkeit. Sole haben wir indes noch nicht wiedergetroffen. Wir wollten, aber als wir später am Abend nach der Aufbahrung mit Ceci zusammen Marce abholten und Ceci mit ihm im Auto mitfuhr und wir ihnen dahinter folgten um zu einer großen Zusammenkunft mit Sole und ihrem neuen Freund fuhren, verloren wir den Anschluss und nachts um 0:00 standen wir irgendwo in der Nähe von Mendoza. Nach ein bisschen suchen fahren, fuhren wir zurück nach Godoy Cruz, wo Ceci und Marce schon vor dem Haus ihrer Mutter warteten. Ein kurzer Schreckmoment, aber für einen der besten Orientierer und Handler von solchen Situationen und bestens Gerüsteten durch viel Reiseerfahrung, wird auch dieser Moment nur einen kleinen Blogeintrag verdienen. Sole haben wir so nicht mehr getroffen, dafür Marce mit dem wir noch lange bei Ceci zu Hause Mate tranken. Und gemeinsam sprachen wir über meine Geschäftsidee bevor wir schlafen gingen. Die Reise des ersten Tages und der organisatorisch zweite Tag, steckten uns noch in den Beinen. Der dritte Tag weckt uns mit strahlender Sonne und gähnender Hitze und es ist Zeit aufzubrechen. Aber nicht ohne uns zu verabschieden, so werden wir noch mit Sole frühstücken und dann der Zivilisation für eine Woche entsagen um sie gegen ein Zelt und das Gefühl der Freiheit, Libertad, einzutauschen immer mit einer Handbreit Granit unter dem Kiel. Uns dürstet nach Bergen, dem rauen Wind um die Ohren, dem steilen Abgrund, 200 Meter unter dir ein nichts aus Luft und zerklüfteten Fels, unsere Hände lechzen nach Granit, an dem unsere Haut und der Gummi unserer Sohlen klebt wie der Kaugummi auf Pflastersteinen. Jetzt heißt es Abschied nehmen und Internet Adé. Es geht in die Berge, die Anden, ein Koloss eines Massivs, wir werden wieder Eins mit dem, was unsere Passion lebendig macht, aus dem Stoff unsere Träume sind und was unsere Herzen höher schlagen lässt, einfach das was unserer kleines Leben lebendig macht. Inti nos quiere, pachamama nos quiere. Wir lassen uns mitreißen von unserer Macht unserer Träume, auf dass uns der Berg auch Gastfreundlich empfängt. Hasta la victoria siempre, hasta el cumbre y al revés.
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