Tag 11 und 12

Die Straße ist wieder unsere. In Tunuyan angekommen war natürlich Siesta bis 16:30. Also mussten wir warten bis wir unsere Vorräte wieder auffüllen konnten. Tanken ging zum Glück. Und nachdem alle Essensvorräte überall im viel zu kleinen Auto verstaut waren, ging es zurück auf die Ruta 40. Diesmal bogen wir richtig ab. Nicht wie 2012 wo wir über San Rafael nach Malargüe gefahren sind. Diesmal offroad und direkt. Eine staubige Piste mit aufregenden Abenteuern wartete auf uns. Die Straße belohnte uns mit den schönsten Bildern bis wir in den Sonnenuntergang hineinfuhren wie einst Lucky Luke. Als wir knapp am Ende der nicht asphaltierten Straße, kurz vor Malargüe, ankamen, kamen uns zwei Autos entgegen. Es war bereits fast 23 Uhr und Stockfinster. Nur der Mond spendete uns ein wenig Licht. Die Straße ist fast komplett unbefahren. Sie hielten uns an und erzählten uns, dass es kein Durchkommen gebe. Wir sollten umkehren. Die Straße sei mit Sandbedeckt, da kommt man nur mit 4×4 durch. Habt ihr 4×4? Fragten sie uns. Natürlich nicht. Aber den langen, unwegsamen Weg zurück? Nein! Wir fuhren weiter und kamen an ein trockenes Flussbett, welches nur aus weichem Sand bestand. Und dann war es geschehen. Wir steckten fest. Aber ich als alter Abenteurer kannte die Lösung. Enno am Steuer, ich wieß ihn an im 3. Gang langsam und mit Gegühl Gas zu geben bis der Wagen Griff, wir andern fassten an der B-Säule mit an und schoben den Wagen vorwärts. Es war ein Kinderspiel. Und dann lag das Flussbett hinter uns. Es konnte weitergehen. Als wir wieder auf Asphalt fuhren und die Nacht schon lange hereingebrochen war, fingen wir an einen Lagerplatz zu suchen. Das alte Spiel bei Nacht. Die Straße eingezäunt und nirgenwo ein Sichtschutz bzw. eine ebene und weiche Stelle zum campieren. Sp fuhren wir in Malargüe ein und verkrochen uns am Ende der Stadt in einem abgelegenen Teil einer Seitenstraße in einer staubigen Senke neben einem Feld. Die Nacht war hart. Immer wieder kamen Lastwagen aus der Pampa. Hier in der Region um Malargüe scheinen Mineralien, Erdöl bzw. Erdgas gefürdert zu werden.

Der nächste Morgen weckte uns mit Sonne. Als wir die Zelte abgebrochen hatten fuhren wir zur Tankstelle, aßen was, wuschen uns auf der Toilette und füllten Benzin ins Auto und den Kocher. Noch schnell einmal Scheibe putzen und los ging es. On the Road again. Die Ruta 40, mal asphaltiert, mal offroad, erwartete uns mit all ihren Sehnsüchten und Schönheiten. Immer wieder machten wir pausen, an denen wir Fotos schossen. Wir kamen, wie 2012 schon, an dem Vulkangestein vorbei in das sich über Jahrtausende das Wasser eingegraben hatte. Wir passierten die Grenze der Provinz Mendoza nach Neuquen, wo alles Kernobst draußen bleiben muss, aber das wusste ich natürlich vorher schon. Die Straße ruft. Wir machten einen kurzen Zwischenstopp an dem Bergsee, in eem wir schon 2012 badeten. Die Jungs sprangen ins kühle, schlammige und algige Nass bevor es weiterging. Die Landschaft ist mit Vulkanen durchzogen. Und so fuhren wir, fast als einzige einsam wieder dem Sonnenuntergang entgegen. Lucky Luke und Jolly Jumper in der Pampa Argentiniens. Noch die letzten Fotos der heißen Abendsonne auf dem glühenden, organgfarbenen Asphalt mit gelben Mittelstreifen vor Bergkulisse. Und dann hieß es wieder einen Lagerplatz finden. Noch war es hell, und mit den ersten sich gelb färbenden Wolken fuhren wir in Las Lajas ein. Hinter der Brücke bogen wir auf den Campingplatz ab. Endlich backt to zivilisation. Warm Wasser! Tische und Stühle! Wir bereiteten ein Festmahl zu. Salat, Grillgemüse ung Grillananas, Nudeln mit Tomatensoße und Bier. Es war ein Fest bevor wir ermattet in unsere Kajüten vielen.